Einer der schönsten Sätze, die ich bei John Cheever gelesen habe, heißt: Erzählen ist nicht Nacherzählen. To tell a story is revelation, ist Offenbarung. In jeder Geschichte, auch wenn sie ganz real ist, um das Wort realistisch zu vermeiden, muss es eine Offenbarung geben. Man muss etwas anderes sehen können als das Kanonisierte. Der Blick des Lesers muss etwas entdecken können vom Menschen, was er vielleicht geahnt hat, was ihm aber nicht deutlich war. Sonst ist es kein Buch, keine Erzählung. (...) Erzählen heißt Offenbarung, auch für den, der erzählt. Auch er muss überrascht werden von dem, was er erzählt.
Für mich sind die schönsten Augenblicke beim Lesen oder auch im Film, wenn ich erfahre, dass der Mensch, der so und so definiert zu sein scheint, plötzlich ein ganz anderer wird.